1990 hatten die beiden schwäbischen Premium-Hersteller jeweils ein Problem: Die Sportwagenschmiede Porsche steckte infolge von Absatzproblemen in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre in einer existenzbedrohenden Krise. Finanziell weitaus erfolgreicher waren seinerzeit die Nachbarn von Mercedes-Benz. So erfolgreich sogar, dass sie sich zur Umsetzung solch extravaganter Projekte wie des 500 E entschlossen, eines V8-Dampfhammers auf Basis der – damals üblicherweise eher am Taxistand und in den Garagen des gut situierten Mittelstands zu findenden – W124-Limousine. Das Problem dabei: Mit seinen ausgestellten Radläufen und der breiten Spur passte der 500 E einfach nicht in die Fertigungsstraße des Mercedes-Stammwerks in Sindelfingen. Der damalige Mercedes-Chef Werner Niefer schloss mit seinem Porsche-Kollegen also einen Deal, der beiden Herstellern half: Die 500 E-Montage wurde kurzerhand auf die Porsche-Bänder in Zuffenhausen verlegt.
Hier entstand der 500 E nun also. Mit 326 PS und 480 Nm war er beinahe doppelt so stark wie der darunter platzierte, sechszylindrige 300 E (180 PS / 255 Nm). Quell von so viel Dampf war der 5,0-Liter-M119-V8 aus dem 500 SL der R129-Baureihe. Von diesem Roadster-Bruder stammen auch die Bremsanlage und das Fahrwerk. Die Viergang-Automatik fand im Zuge der Hersteller-Kooperation übrigens später auch den Weg in den Porsche 928.
Äußerlich identifizieren nur Experten den 500 E auf den ersten Blick: Besonders die um 5,6 Zentimeter ausgestellten Kotflügel sowie ein geänderter Frontspoiler verraten das V8-Topmodell. Die Änderungen sind jedoch so dezent, dass der 500 E absolut als Wolf im Schafspelz durchgeht. Den Sprint von 0 auf 100 km/h bewältigt die schwere Limo, die leer immerhin über 1,7 Tonnen auf die Waage brachte, in beachtlichen 6,1 Sekunden. Ende der Fahnenstange waren abgeregelte 250 km/h. Mit der „MoPf 2“ Mitte 1993 wurde der 500 E im Zuge der Einführung der Bezeichnung E-Klasse zum E 500, nachdem seine Leistung bereits ein Jahr zuvor marginal auf 320 PS und 470 Nm sank.
New York-Heimkehrer
Um eines dieser letzten 500 E-Exemplare handelt es sich bei der hier abgebildeten Limousine. Das Fahrzeug wurde 1993 zunächst in die USA erstausgeliefert, war dort letztlich in New York unterwegs. Von dort holte es die in Bergkamen beheimatete PS-Sattlerei vor rund drei Jahren wieder nach Hause, um den V8-Benz hier liebevoll zu restaurieren. Das Exterieur blieb dabei – mit Ausnahme der Lackierung der werksseitig kontrastierenden Sacco-Bretter in der Wagenfarbe Rauchsilber – serienmäßig erhalten. Mercedes- und AMG-Kennern wird allerdings das ungewöhnliche Maß der Rad/Reifen-Kombinationen auffallen. Richtig: Die normalerweise 17-zölligen AMG Aero 3-Felgen wurden mit gestuften Edelstahl-Betten auf 8x18 und 9,5x18 Zoll aufgeschüsselt. Bezogen wurden die Dreiteiler in neuer Größe mit Michelin Pilot Sport-Bereifung in 225/40ZR18 und 255/35ZR18. Für eine satte, zeitgemäße Straßenlage bei gleichzeitig tadellosem Fahrkomfort zeichnet ein KW Variante 3-Gewindefahrwerk verantwortlich. Nach der Installation einer Edelstahl-Abgasanlage grollte der Fünfliter-V8 seine tiefe Stimme nun noch maskuliner in die Welt hinaus. Champignon-Leder meets Forged Carbon
In der Hauptsache allerdings konzentrierte sich die PS-Sattlerei selbstverständlich auf das Interieur. Dieses wurde komplett erneuert, wobei Dennis Halverscheid und sein Team zwar den klassischen, seriennahen Look fortführten, dabei jedoch gekonnt moderne Akzente setzten. So wurde großflächig originales Mercedes-Benz-Leder in „Champignon“ verarbeitet – teils mit den vom Originalzustand bekannten Perforationen sowie in Kombination mit schwarzen Kedern. Zum Einsatz kommt es beispielsweise an den Sitzen, der Rücksitzbank, dem Armaturenbrett, der Mittelkonsolen-Einfassung, dem Lenkrad und dem Automatik-Wählhebel. Ferner wurden die neuen Fußmatten sowie die Einstiegsleisten mit 500 E-Schriftzügen aus diesem Leder hergestellt. Während sich der Innenhimmel und die Sitzschalenverkleidungen aus Alcantara in Sonnenbeige harmonisch in dieses Ambiente einfügen, setzen diverse Forged Carbon-Applikationen markante Kontraste: Neben der kompletten Mittelkonsole schimmern auch sämtliche Interieurleisten und diverse Einlagen sowie Teile des von der PS-Sattlerei neu modellierten Mercedes-Lenkrads im „chaotischen“ Muster dieser Carbonfaser-Variante. Im gleichen Stil wie das Interieur wurde ferner auch der Kofferraum gestaltet, welcher zum Zeitpunkt unseres Fotoshootings allerdings noch nicht vollendet war.
Bevor es ans traditionelle Handwerk geht, werden verschiedene Konzepte durchgespielt & geplant. Die Planung der Materialien und Farben ist hierbei mit am wichtigsten. Ob eine Kombination aus hochwertigem Alcantara, Leder und Carbon oder doch klassischem Echtholz und elegantem Leder gewählt wird, ist dem Kunden überlassen. Unsere handgefertigten Steppungen müssen nicht nur zum neuen Interieur, sondern können auch in verschiedenen Größen, Farben und Formen angefertigt werden.
Unser Ziel ist es, ein einzigartiges Wohlfühlerlebnis zu schaffen!
Ein professioneller Aus- und Einbau ist die Grundlage für effektives Arbeiten. Um die Veredelungszeit effektiv umsetzen zu können, werden erst Mittelkonsole, Armaturenbrett und Fahrzeughimmel veredelt, anschließend Sitze, Anbauteile und Lenkrad. In gleicher Reihenfolge wird das Interieur dann wieder zusammengebaut.
Ein professioneller Umbau ist das A und O.
Von der Planung bis hin zur Umsetzung, kannst du bei allen Schritten hautnah dabei sein. Zu jederzeit bist du in unserer Halle willkommen und kannst Live dabei zusehen, wie dein Interieur Stück für Stück zum Leben erweckt wird. Alle Schritte, sogar unsere Steppungen, werden von Hand gefertigt.
Unsere Veredelung sind somit 100% Handgefertigt - Made in Germany.